Für uns stand von Anfang an fest, daß wir eine seriöse Zucht betreiben wollen, und keine willkürliche Hundevermehrung. Wir wollen die Art erhalten und fördern sowie aufgrund einer sorgfältigen Auswahl der Elterntiere das Beste dafür tun, daß die Welpen gesund sind bzw. bleiben und den Rassestandards entsprechen.
Was ist dafür u.a. alles erforderlich:
- Die Mitgliedschaft in einem Verein (bei uns dem RWS e.V.), der dem VDH angehört.
- Ein bei der "Fédéracion Cynologique Internationale" (FCI) registrierter Zwingername.
- Vor-Ort-Kontrolle und Abnahme unserer Zuchtstätte sowie eine theoretische Prüfung durch einen Zuchtwart des RWS e.V.
- In unserem Fall auch eine Zuchtzulassung nach §11 Tierschutzgesetz. Diese ist vorgeschrieben ab 3 zuchtfähigen Hündinnen, egal welche Rasse diese haben oder ob überhaupt mit ihnen gezüchtet werden soll.
Für den §11 wird die Zuchtstätte durch das zuständige Veterinäramt auf Eignung kontrolliert (u.a. sind die Grundrisse der genutzten Gebäude und Freiflächen erforderlich) und es ist eine anspruchsvolle Theorieprüfung (Sachkundenachweis aus über 500 möglichen Prüfungsfragen) sowie ein freies Fachgespräch zu bestehen. Außerdem wird die persönliche Zuverlässigkeit u.a. über die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses bzw. eines Auszugs aus dem Gewerbezentralregister geprüft.
- Der Besuch von mindestens 2 anerkannten Hundeausstellungen mit einer Bewertung von mindestens "gut" (wir haben i.d.R. die Bestnote "vorzüglich"..
- Das Ablegen von 2 Zuchttauglichkeitsprüfungen, wobei die Erste 2 Jahre gültig ist, die Zweite dann auf Lebenszeit bzw. einem Hundealter von 8 Jahren.
- Gesundheitsuntersuchungen der Hündin auf ED/HD sowie genetische Untersuchungen auf MDR1 (Multidrug-Resistenz Transporter), DM (Degenerative Myelopathie), HZ (Hypophysärer Zwergwuchs) sowie seit 01.02.24 auf die Gen Mutation Cerebelläre Hypoplasie (CH).
Darüber hinaus wurden in Eigeninitiative zahlreichen Schulungen zu Fachthemen besucht, der Hundeführerschein sowie mehrere Begleithundeprüfungen und einen dazu gehörenden Sachkundenachweis abgelegt. Auch gehören viele Fachbücher zum Thema Erziehung, aber auch zum Thema Genetik zur Lektüre.
Ein weiters Thema sind Hundeshows, die unsere Weißen besuchen (müssen). Darum gehen wir anschließend noch auf folgende Frage ein:
Bei nationalen und internationalen Hundeshows bzw. Ausstellungen wird im Wesentlichen der Körperbau des Hundes beurteilt. Dieser ist in den Rassestandards festgelegt. Der Rassestandard beschreibt, wie ein optimaler Vertreter seiner Rasse aussehen sollte.
Auf den Hundeausstellungen wird nun genau das überprüft. Dafür gibt es dann Formwertnoten wie "vorzüglich" (= die beste Bewertung), "sehr gut", "gut" oder "befriedigend". Innerhalb dieser Formwertnoten werden dann die Showteilnehmer noch platziert, ein V1 wäre also der 1. Platz unter den "vorzüglich" bewerteten Teilnehmern.
Für einen Züchter ist daher die Platzierung zweitrangig, es geht auf den Ausstellungen vor allem darum, ob ein Hund (von unterschiedlichen Richtern) gleichermaßen möglichst mit "vorzüglich" bewertet wird und vor allem, daß er keine zuchtausschließenden Kriterien hat.
Mitbewertet bei der äußerlichen Gesundheit wird auch das Gebiß des Hundes, wobei das sogenannte Scherengebiß die perfekte Zahnstellung ist. Fehler, wie z.B. ein Über- oder Unterbiß können im Laufe des Hundelebens u.a. zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme führen.
Kurz gesagt: ein gesunder, funktionaler Körperbau schafft die beste Basis für eine gesundes Leben des Hundes, ohne eine Beeinträchtigung seines Wohlbefindens.
Auch wenn es nicht im Vordergrund steht, erfüllen die Ausstellungen eine weitere Aufgabe. So einen Veranstaltung kann schon für einen Menschen anstrengend sein, ganz sicher ist sie es aber auch für einen Hund.
Lärm, viele Menschen, viele Hunde und ein Gedränge, dem ein Hund wohl eher lieber aus dem Weg gehen würde.
Dazu ein fremder Mensch (Richter), der dem Hund sehr nahe kommt, sich vermutlich noch darüber beugt (was auf Hunde bedrohlich wirkt), ihn anfaßt, seine Schnauze öffnet oder ihn einfach nur - aus Sicht des Hundes - anstarrt. Hunde, die nicht wesensstark oder gut sozialisiert sind, können in so einer Situation schnell überfordert sein und auch ängstlich reagieren.
Natürlich muß ein Hund so eine Show nicht toll finden, sondern darf durchaus mal beeindruckt sein, aber er muß alles mitmachen, ohne Angst zu zeigen oder den Richter im schlimmsten Fall gar zu beißen.
So gesehen sind Ausstellungen also zugleich eine Art Wesenstest für Hunde, auf denen er zeigen kann, daß er (vor allem, wenn er noch jung ist) wesensmäßig schon gefestigt ist. Denn gerade, wenn der Hund später mal einfach nur ein Familienhund sein soll, ist es wichtig, daß neben den körperlichen gesunden Eigenschaften auch das Wesen für den "Einsatzzweck Familie" paßt.
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